Die Musikbox-Story

Die Musikbox in Rottweil wurde 1978 von Hermann Weber ins Leben gerufen. Durch sein unternehmerisches Geschick wurde der Laden schnell zu einem festen Begriff für Musikfreunde in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg und darüber hinaus. Der kleine Schallplatten-Laden, ursprünglich am Friedrichsplatz 17, entwickelte sich anfangs der 1980er Jahre zu einem beliebten Treffpunkt für musikbegeisterte Jugendliche aus Rottweil und Umgebung.

Neben Rock und Pop etablierte Hermann Weber als besonderen Schwerpunkt ein kleines aber feines Sortiment an Jazz-Schallplatten, das viele Liebhaber dieses Genres aus Nah und Fern anlockte.IMG_0074

Durch den Umzug 1984/85 in die Untere Hauptstraße 61 stand mehr Ladenfläche zur Verfügung. So konnte das CD-Angebot vergrößert und das Comic-Sortiment ausgebaut werden. Die damaligen Verkäufe von „Werner“-Comics sind legendär.

Nachdem die CD Mitte der Achtziger ihren Siegeszug angetreten hatte, beschloss Hermann Weber, sich beruflich ganz neu zu orientieren und seinen Plattenladen in andere Hände zu geben. Neuer Musikbox-Inhaber für die Jahre 1990 bis Ende 1996 wurde Andreas Keller, der in Spaichingen bereits einen kleinen Plattenladen („Leierkasten“) betrieben hatte. Mit der Geschäftsübernahme erfolgte auch ein Umzug in deutlich größere Räumlichkeiten in der Unteren Hauptstraße 57 – direkt oberhalb des Central Kino.

Andreas Keller setzte mit seiner Vorliebe für Rockmusik und Heavy Metal im Musikbox-Sortiment neue Akzente, aber auch das Angebot an hochwertigen Comics wurde (durch Mitarbeiter Christoph Hak) stark ausgebaut. Der neue Laden verfügte nun außerdem über einen „Klassik-Raum“. Dieser wurde von Mitarbeiter Bernd Kammerer betreut, der durch seine vorherige Tätigkeit im Musikhaus Mayer in Bad Cannstatt sowie als Musik-Journalist entsprechende Kenntnisse einbringen konnte.

Mit dem Jahr 1997 kam der neue Inhaberwechsel: Bernd Kammerer übernahm die Musikbox, die er in den kommenden Jahren durch unruhige Gewässer steuern musste. Zu dieser Zeit zeichneten sich fundamentale Umbrüche im Tonträger-Gewerbe ab: CD-Brenner wurden allgemein erschwinglich, ein neues Musikdatei-Format (MP3) samt Playern machte sich breit – und im Internet gab es die ersten Tauschbörsen und Download-Portale. Die aggressive Preispolitik von Drogeriemarkt-Ketten, Elektronik-Multis und Internet-Händlern verschärfte die Situation zusätzlich und trug ein Übriges dazu bei, dass die Mehrzahl der Plattenläden in Deutschland schließen musste.

Diesen widrigen Umständen trotzend existiert die Musikbox noch immer.

Um dies zu ermöglichen war allerdings zum Jahreswechsel 2010/2011 der Umzug in ein kleineres Ladenlokal notwendig (Untere Hauptstraße 47). Zur Jahrtausendwende wurde als trendiges „neues“ Produkt die alte Schallplatte wieder ins Programm genommen, vorwiegend aus zweiter Hand stammend. Außerdem wurde 2001 ein deutschlandweiter Lieferservice für Gefangene in Justizvollzugsanstalten gestartet. Die Musikbox erhielt dabei vielfach die exklusive „Lizenz zum Liefern“.

Hier im Laden gibt es natürlich nach wie vor das gewohnte Tonträgerangebot inklusive CD/DVD-Bestellservice (auch Importe) sowie den Karten-Vorverkauf für fast alle Veranstaltungen in der Region.